| Vor fünf Jahren beeindruckten nicht nur die eleganten Kampfszenen in Ang Lees Leinwandepos »Tiger and Dragon« die Zuschauer, sondern auch die stimmungsvollen Klangbilder, die exotische Orchestrierung und die wunderschönen Cellosoli der Filmmusik. Seit er hierfür Grammy und Oscar gewonnen hat, ist der chinesische Komponist Tan Dun auch einem breiten Publikum bekannt. Er ist einer der erfolgreichsten Komponisten der Gegenwart - ein Musiker, der seit zwei Jahrzehnten zwischen seinem Herkunftsland China und seiner Heimat USA pendelt und wie kein Zweiter in seiner Musik auf kongeniale Weise Orient und Okzident verknüpft. Jetzt kommt Tan Dun erstmals als Gastdirigent des 7. Philharmonischen Konzerts nach Hamburg.
Im Gepäck hat der vielseitige Künstler »The Map« - ein Cellokonzert, das volkstümliche chinesische Musik und westlichen Orchesterklang vereint. Als Tan Dun 1981 in der Provinz Hunan einem »ba gua«, einem »Steintrommler« begegnete, faszinierte ihn dessen rituelle Kunst. 20 Jahre später kehrte er nach Hunan zurück, um diese Musik aufzuzeichnen, doch der letzte Steintrommler war in der Zwischenzeit gestorben. Ab diesem Moment begann Tan Dun, eine Landkarte zu zeichnen, »The Map«, auf der er den alten Mann wieder finden konnte. »Mein Stück wurde zu einer ganz persönlichen, geistigen Reise«, sagt der Komponist. Entstanden ist ein multimediales »Concerto grosso«, in dem Video, Live-Musik, verschiedene Zeitebenen und Kulturen nebeneinander stehen. Mit Tan Dun und dem finnischen Cellisten Anssi Karttunen präsentiert sich beim Philharmonischen Konzert ein eingespieltes Team. Seit 15 Jahren arbeiten die beiden mittlerweile zusammen, die Performance von »The Map« mit Tan Dun und seinem »Hauscellisten« hat bereits die Konzertsäle von Peking, Shanghai, Hongkong, Tokio, Philadelphia und Amsterdam gefüllt und das Publikum begeistert. Nun können sich auch die Besucher in Hamburg von der Wirkung dieser Musik überzeugen.
7. Philharmonisches Konzert in der Laeiszhalle (Großer Saal)
Sonntag, 12. Februar 2006, 11.00 Uhr
Montag, 13. Februar 2006, 20.00 Uhr
Musikalische Leitung : Tan Dun
Violincello: Anssi Karttunen
Video: Gao Yuan
Dmitri Schostakowitsch: Ouvertüre über russ. und kirgisische Volksthemen op. 115
Alexander Borodin: Polowetzer Tänze
Tan Dun: "The Map" - Konzert für Violoncello, Video und Orchester
Karten von 7 bis 35 Euro sind an der Tageskasse der Hamburgischen Staatsoper, unter der Telefonnummer 040 - 35 68 68, im Internet sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. | | |
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