Das Buch "Deep Web - die dunkle Seite des Internets" von dem Journalisten Alexander Krützfeldt alias Anonymus gewährt uns Unwissenden tiefe Einblicke in die verschiedenen Ebenen des Internets. Der Autor Alexander Krützfeldt wurde vom Berliner Aufbau Verlag dazu beauftragt über das sogenannte Deep Web zu recherchieren. Als Anonymus schrieb er darüber ein Buch - spannender als jeder Krimi. In diesen Tagen, wo es um Spionage und - jedenfalls für die meisten von uns - wo es um die unfassbaren Möglichkeiten des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes NSA geht, ist eine gute Aufklärung gerade durch Journalisten wichtig. Im Club 20457 in der Osakaallee in der HafenCity wird Alexander Krützfeldt am 03. September 2014 um 19.30 Uhr aus seinem Buch lesen. Der Eintritt kostet € 6,-. Das Hamburg-Web hat Autor Krützfeldt vorab ein paar Fragen zu seinem Buch gestellt. Interview mit Alexander Krützfeldt alias Anonymus, Autor des Buchs "Deep Web - die dunkle Seite des Internets" erschienen als Auftragsarbeit des Berliner Aufbau Verlags: Warum sollte man Ihr Buch lesen? Alexander Krützfeldt: Weil es vielleicht ein Augenöffner ist, denn wenn Dinge für uns unsichtbar sind, dann interessiert uns das nicht. Wir machen uns höchstens diffus Sorgen. Mein Buch zeigt einen Teil der Welt, die uns normalerweise verborgen bleibt. Das Thema ist trocken und spielt so allen Nachrichtendiensten natürlich sehr in die Karten. Wen wollen Sie ansprechen? A.K.: Ich möchte Leser ansprechen, die gute Geschichten und Journalismus mögen, der die beide Seiten anspricht, die "gute" und die "schlechte" berücksichtigt. Ich habe den eher narrativen Stil gewählt, in der Hoffnung, dass die wichtigsten Aspekte des Themas Überwachung und Datenschutz rüberkommen und ein Bild entsteht, das sich im Kopf fest brennt. Was wird in Zukunft noch auf uns zukommen? A.K.: Das ist schwer zu sagen. Ich denke, wir haben als Gesellschaft aufgehört, uns wirklich und nachhaltig für Dinge einzusetzen. Wir tun lieber das, was wir bei schwierigen Entscheidungen, die wir vielleicht auch nicht ganz verstehen, immer tun: Wir verdrängen. Aber die Überwachung wird uns, wenn wir nichts unternehmen, ein Orwellsches Szenario bringen. Hat sich Ihr Nutzer-Verhalten verändert? A.K.: Ich selbst lebe viel bewusster. Nicht unbedingt engagierter: Ich bin kein Aktivist geworden. Aber ich kaufe statt bei Amazon in der Stadt ein. Ich wähle Bargeld statt Kartenzahlung. Ich wähle E-Mail-Verschlüsselung statt Whatsapp. Und ich lebe sehr gut damit. Fühlen Sie sich beobachtet? A.K.: Jetzt nicht mehr so sehr, aber während des Schreibens schon. Wenn man einmal die Erfahrung gemacht hat, dass schon eine Suche nach Verschlüsselungswerkzeugen einen Eintrag bei der NSA bedeuten kann, das man verdächtig wird, nur weil man sein Surfverhalten umstellt, dann merkt man sich das. Der Punkt ist nur, es spielt keine Rolle, ob ich mich beobachtet fühle. Ich weiß, dass wir alle immerzu beobachtet werden. Stimmenzitate aus der Presse zum Buch "Deep Web - die dunkle Seite des Internets": "Was am Anfang wie zu heiß gekochtes Rechercheprojekt aussieht, wird mit zunehmender Spannung zu einer heißen Gonzo-Story (...)", Martin Zähringer, Deutschland Radio Kultur, Lesart. "Wie ein Krimi(...)", Andreas Kremla, Buchmedia Magazin. "Klug ist, was Anonymus zu der Streitfrage schreibt, ob der neutralisierende Schleusencharakter des Tor-Netzwerks neue Formen von Kriminalität erzeugt.", Uwe Ebbinghaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung. "Wirklich gut gemacht.", Gesa Müller, WDR 1Live. |