
Im Koaltitionsvertrag von CDU und der GAL wurde im April 2008 eine Schulreform beschlossen. Diese in Deutschland bisher einmalige Reform wurde seither von Bildungssenatorin Christa Goetsch (GAL) in hohem Tempo vorangetrieben. Aber nicht nur das hohe Umsetzungstempo, sondern auch die Inhalte der Reform finden bei der Mehrheit der Eltern keine Akzeptanz. Der Lehrerverband Hamburg forderte daher im Januar einen Stopp der Schulreform. Ein Forderung, die von Großteilen der Hamburger Wirtschaft unterstützt wird. Am Samstag machen Gegner der Schulreform nun erstmals auf einer Demonstration in der Hamburger Innenstadt Luft. Die Schulreform sieht die Einführung einer Primarschule ab 2010 vor. Die Primarschule soll die jetztige Grundschule ersetzen. Die Schüler sollen in der Primarschule sechs Jahre gemeinsam lernen. Nach den sechs Jahren können nicht mehr die Eltern entscheiden wie ihr Kind die Schullaufbahn fortsetzt. Eine Lehrerkonferenz entscheidet dann, ob das Kind auf die Stadtteilschule oder auf ein Gymnasium geht. Die Bildungsbehörde will mit der Schulreform erreichen, daß der schulische Erfolg nicht mehr mit dem sozialen Hintergrund zusammenhängt. Die Anzahl der Risikoschüler soll reduziert werden und die Talente und Potentiale sollen besser gefördert werden. Die Gegner der Schulreform in Hamburg haben sich unter anderen in der "Initiative Hamburger Eltern für guten Schulen" formiert. Die Initiative sieht folgende Probleme, Folgen und Kritikpunkte im Zusammenhang mit der Schulreform: - Fehlende Räumlichkeiten
- Abschaffung von Klassengemeinschaften und Klassenlehrer/innen
- Alle Leistungsniveaus lernen zusammen in den Klassenstufen 1-6
- Reduzierung der Bildungsvielfalt
- Pendeln der Lehrkräfte
- Abschaffung des Elternwahlrechts
- Beschränkung der Gymnasiasten auf 30% eines Jahrgangs
- Schwächung und schließlich Schließung erfolgreicher Schulen
- Schulreform nach Legislaturzeitplan
- Aktuelle Erst- und Zweitklässler werden zu Versuchskaninchen
Die Demonstration gegen die Schulreform in Hamburg beginnt am Samstag (18. April) um 11.00 Uhr auf dem Gänsemarkt. Der Demonstrationszug zieht dann über den Jungfernstieg, die Mönckebergstraße zum Rathausmarkt auf dem dann um 13.00 Uhr die Abschlußkundgebung stattfindet. |