| Der Hamburger Senat spart. Das ist jedem bewußt. Diese Sparmaßnahmen werden die Schwächsten in unserer Stadt, unsere Kinder, am härtesten treffen, denn im Bereich der Kinderbetreuung werden unsere Kleinsten bald unter nicht mehr zu verantwortlichen Zuständen "aufbewahrt". Aufbewahrt deshalb, da von Betreuung nicht mehr die Rede sein kann, wenn sich zwei ErzieherInnen um 30 Kinder und mehr kümmern sollen.
Das vom Hamburger Senat vorliegende Einführungsgesetz zur Kinderbetreuung fordert u.a.:
- Die Pauschalisierung der Personalkosten, deutliche Absenkung der Tarife, Streichung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes
- Reduzierung des Personals
- Vergrößerung der Gruppen auf bis zu 30 Kindern
- Zeiten für Elterngespräche, Vorbereitung, Urlaubs- und Krankheitsvertretung finden keine Berücksichtigung
- Starke Einschränkung von Früh- und Spätdiensten
Pädagogische Arbeit, die aktive Auseinandersetzung mit anderen Kinder, eine verläßliche Beziehung zu den ErzieherInnen also wesentliche Grundlagen im Sozialverhalten und für die kognitive Entwicklung können nicht mehr geleistet werden, wenn die Betreuung nur noch eine Unfall-Schadens-Begrenzung ist.
Wie soll ein alleinerziehender Elternteil oder eine arbeitende Mutter mit gutem Gewissen den Lebensunterhalt bestreiten, wenn sie immer im Hinterkopf haben muss, das ihr Kind unter Umständen betreut wird, die sie eigentlich keinem und schon gar nicht ihrem eigenen Kind zumuten möchte? Gar nicht!
Ungeachtet der bisherigen Proteste und der fachlichen Auseinandersetzungen soll in absolutistischer Manier in der Bürgerschaft am 27.10.2004 ein Gesetz verabschiedet werden, dass dem Senat die Macht gibt, allein zu entscheiden, in welcher Form die Kinderbetreuung 2005 stattzufinden hat.
Am 26.10.2004 werden sich Eltern, Kinder und ErzieherInnen solidarisieren und um 16.30 Uhr vom Hachmannplatz (Schauspielhaus) über die Mönckebergstrasse in Richtung Rathaus ihren Protest kundgeben. | | |
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