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| Traditionen im Wandel der Zeit: Eine Institution des Hamburger Schiffbaus zieht in die Wüsteerschienen am 07.04.2010 - Keine Kommentare Tags: Schiffbau Werft Dock
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Queen Mary 2 im Dock bei Blohm + Voss |
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 Eine Branche, die in der Hansestadt Hamburg eine lange Tradition hat, ist mittlerweile zu einem weltweit umkämpften Geschäft geworden; der Schiffbau unterliegt im Zuge der Globalisierung Einflüssen, die bis in den trockenen Wüstensand Saudi-Arabiens reichen; genau dorthin wurde nun die Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss verkauft.
Die Blohm + Voss-Werft gehörte zu Hamburg wie der Michel, der Fernsehturm und die Alster. Im Zuge der deutschen Nachkriegsgeschichte ist Blohm + Voss von einem anderen klingenden Namen der deutschen Schwerindustrie übernommen worden: ThyssenKrupp. Das Traditionsunternehmen des deutschen Stahl-und Metallbaus war bis vor Kurzem – über die ThyssenKrupp Marine Systems AG – noch Mehrheitseigner von Blohm + Voss. Alles Schnee von gestern: Durch den Beschluss des Aufsichtsrates der ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) am 24.03.2010, diese Hamburger Institution an die Schiffbaugruppe Abu Dhabi Mar (ADM) zu verkaufen, wird ein neues, arabisches Kapitel in der 133-jährigen Firmengeschichte geschrieben.
Bereits ab Mitte des Jahres soll nach Unternehmensinformationen die formelle Geschäftsübergabe erfolgen. Dann wird Blohm + Voss unter der Regie der arabischen Königsfamilie, genauer: von Scheich Hamdan bin Zayed Al Nahyan stehen. Die Beschlüsse des Aufsichtsrates sehen im Detail die vollständige Übernahme des zivilen Schiffneubaus durch ADM und den Verkauf von 80% des Maschinenbaus von Blohm + Voss vor. Davon sind in Hamburg rund 1800 Beschäftigte und weitere 180 Beschäftigte bei der Kieler HDW-Werft Gaarden betroffen.
Der Verkauf erfolgte vor dem Hintergrund der weltweiten Rezession im Jahr 2009 und der dramatischen Lage im Schiffbau. Zahlreiche Neubauaufträge sind storniert worden, was bei Blohm + Voss zu einer bedrohlichen Schlagseite geführt hat. Sie konnte auch von den Arbeitnehmervertretern nicht mehr außer Acht gelassen werden, weshalb sie dem Verkauf schließlich zugestimmt haben. Die Aussichten für 2011 jedoch lassen schon wieder hoffen: Blohm + Voss wird dann mit dem kürzlich gewonnenen Auftrag für den Bau von vier Fregatten für die Bundesmarine beginnen. | | | Fotos zu Traditionen im Wandel der Zeit: Eine Institution des Hamburger Schiffbaus zieht in die Wüste |  |
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