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Der HSV startet in diesen Tagen in die neue Spielzeit 2005/06. Nachdem in der letzten Saison trotz eines fulminaten Zwischenspurts nur Platz 8 am Ende heraussprang, soll dieses Jahr der Uefa-Cup auf direktem Weg angepeilt werden. Die Voraussetzungen, die zum Erreichen des fünften Platz nötig sind, scheinen gegeben. Die Mannschaft wurde erneut verstärkt und musste keine Stammspieler abgeben. Nach ersten Erfolgen im UI-Cup ist in der Stadt wieder die übliche Saisonstart-Euphorie ausgebrochen, die in den letzten Jahren leider durch frühe Mißerfolge gedämpft wurde. Sogar anerkannte Experten wie Franz Beckenbauer oder Ottmar Hitzfeld trauen dem HSV das Erreichen eines Platzes zu, der zur Teilnahme an der Championsleague berechtigt. Der Kader wirkt so stark wie schon lange nicht mehr. Für die Problemposition auf der linken Abwehrseite wurde Timothy Atouba von den Tottenham Hotspurs für 2,5 Millionen Euro verpflichtet. Schon in den ersten Partien hat sich gezeigt, daß der Kameruner nicht nur die Viererkette stärkt, sondern auch auch das Offensivspiel belebt. Eine Eigenschaft, die sich die Fans auf der rechten Seite von Rene Klingbeil wünschen, dessen Defensivspiel zunehmend besser wird, jedoch versäumt er es noch häufig einen schnellen Spielaufbau einzuleiten. In der Innenverteidigung sind Daniel van Buyten und Khalid Boulahrouz gesetzt. Wie das Rückspiel gegen Sigma Olmütz und das erste Heimspiel gegen Nürnberg gezeigt haben, können sie aber auch zuverlässig durch Bastian Reinhardt und Guy Demel ersetzt werden. Guy Demel wechselte im Sommer ablösefrei von Borussia Dortmund zum HSV und ist in der Abwehr oder im defensiven Mittelfeld einsetzbar. Seinen Stammplatz im defensiven Mittelfeld dürfte sich Raphael Wicky durch starke Leistungen in den UI-Cup-Spielen gesichert haben. Der schweizer Nationalspieler ist auch eine Alternative für die rechte Abwehrseite. Im zentralen Mittelfeld ist der HSV mit Routinier Stefan Beinlich und einem ebenfalls erstarkten David Jarolim bestens besetzt. Alternativ kann Trainer Thomas Doll auf Piotr Trochowski zurückgreifen, der sich von zahlreichen Verletzungen erholt hat. Perspektiv kann auch Neuzugang Markus Karl im Mittelfeld eingesetzt werden. Über den wohl spektakulärsten Neuzugang können sich die Rothosen im offensiven Mittelfeld freuen. Der holländische Nationalspieler Rafael van der Vaart soll die Stürmer ab sofort die Spitzen mit Zuckerpässen füttern. 4,9 Millionen Euro war den Hamburgern die Verpflichtung des Zweiundzwanzigjährigen von Ajax Amsterdam wert. Im UI-Cup stellte van der Vaart seine Torgefährlichkeit bereits mit zwei wunderschönen Toren unter Beweis. Den Platz hinter den Spitzen musste nun Sergej Barbarez räumen. Dies tat er aber gerne, weil er nun wieder auf seiner angestammten Position im Sturm spielen kann. Die zweite Position im Sturm ist noch umkämpft. Emile Mpenza, im Vorjahr nur mit vier Saisontreffern, bewirbt sich genauso wie Benjamin Lauth und Naohira Takahara um die Position ganz vorne. Der Kader scheint in diesem Jahr ausgeglichen gut besetzt und auf den meisten Positionen kann bei Ausfällen fast ausgleichend gut aufgestellt werden. Verabschieden musste sich der HSV nur von Spielern, die in der Vergangenheit nicht mehr zum Stammpersonal gehörten: Björn Schlicke wurde für 750.000 Euro an den 1. FC Köln verkauft, Bernado Romeo wechselte ablösefrei nach Spanien zu CA Osasuna, Martin Pieckenhagen hält nächste Saison beim Aufsteiger Heracles Almelo in Holland und Alexander Meier wurde für 650.000 Euro an Aufsteiger Eintracht Frankfurt verkauft. Die Vorfreude der Hamburger Fans drückt sich auch im Dauerkartenverkauf aus. Mit 25.000 verkauften Abos konnte eine neue Bestmarke verzeichnet werden. Das Auftaktprogramm des HSV scheint nicht zu schwer. Der 1. FC Nürnberg wurde bereits mit 3:0 besiegt. Anschliessend geht es auf die Alm nach Bielefeld, bevor Hannover 96 zum Nordderby in die AOL Arena kommt. Anschliessend folgen Spiele in Mainz und gegen Aufsteiger Eintracht Frankfurt. Ein Saisonhighlight steht für die HSV-Fans unmittelbar bevor. Im UI-Cup-Finale stehen spannende Duelle gegen den FC Valencia auf dem Programm. Duelle bei denen die Rothosen eigentlich nur gewinnen können. Mehr zum Thema HSV lesen Sie tagesaktuell im Blog HSV Chronik. |