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Das Maskottchen der EM 1988 Bernie brachte der deutschen Elf nur bis zum Halbfinale Glück. |
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In der Geschichte der Europameisterschaften fand bisher nur ein Endrundenspiel auf Hamburger Boden statt. Am Dienstag den 21. Juni 1988 traf Deutschland im Volksparkstadion auf die Niederlande. Anhänger der deutschen Nationalmannschaft und Jürgen Kohler werden an das Halbfinale der EM 1988 keine guten Erinnerungen haben. Die deutsche Elf hatte sich durch Siege gegen Dänemark und Spanien (jeweis 2:0) und einem 1:1-Unentschieden gegen Italien für die Vorschlußrunde qualifiziert. Die Niederlande unterlag in der Vorrunde mit 0:1 gegen die Sowjetunion und gewann England (3:1) und Irland mit 1:0. Die vorherigen Turnierduelle hatte Deutschland bei der WM 1974 und bei der EM 1980 gewonnen. Die Voraussetzungen für den Klassiker waren bestens. Das Volksparkstadion war zehn Jahre vor Beginn der Umbauarbeiten mit 61.300 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Thermometer zeigte 20 Grad und die Sonne strahlte an diesem Frühsommerabend. Die erste Halbzeit verlief relativ ereignislos. Ab der 55. Minute schien alles nach einer Finalteilnahme der deutschen Nationalmannschaft auszusehen. Jürgen Klinsmann wurde im Strafraum gefoult und der rumänische Schiedsrichter Igna gab einen fragwürdigen Elfmeter. Lothar Matthäus konnte gegen Hans von Breukelen im niederländischen Tor verwandeln verwandeln. In der 74. Minute dann Teil 1 des Duells zwischen Jürgen Kohler und Marco van Basten. Nach einem Zweikampf im Strafraum gab Igna erneut Elfmeter. Diesmal für die Niederlande. Ronald Koeman verwandelt den ebenfalls fragwürdigen Elfmeter zum 1:1. In der 89. Minute dann das Aus für die deutsche Nationalmannschaft. Nach einem Pass von Jan Wouters konnte Jürgen Kohler Marco van Basten nicht stoppen. Van Basten traf zum 2:1 und die Niederlande war qualifiziert für das Endspiel in München gegen die Sowjetunion. Hier traf erneut Marco van Basten zum Endstand von 2:0. Bereits zwei Jahr später bekam Deutschland die Gelegenheit zur Revanche. Bei der WM 1990 siegte Deutschland mit 2:1. Unvergessen bleibt aus diesem Spiel die Spuckattacke von Frank Rijkaard gegen Rudi Völler. Für Jürgen Kohler sollte der EM Abend von Abend keine negativen Auswirkungen auf seine Karriere haben. Bis 1998 streifte er noch 105 mal das Trikot der Nationalmannschaft über und wurde Weltmeister und Europameister. Mit seinen Vereinen Borussia Dortmund, Bayern München und Juventus Turin gewann er mehrere Meistertitel, die Champions League und den Uefa Pokal. Die von Franz Beckenbauer trainierte deutsche Elf spielte am 21. Juni 1988 mit Eike Immel (Borussia Dortmund), Matthias Herget (Bayer Uerdingen), Andreas Brehme (FC Bayern München), Jürgen Kohler (1. FC Köln), Ulrich Bowrowka (SV Werder Bremen), Lothar Matthäus (FC Bayern München), Olaf Thon (FC Schalke 04), Wolfgang Rolff (Bayer Leverkusen), Frank Mill (Borussia Dortmund), Jürgen Klinsmann (VfB Stuttgart) und Rudi Völler (AS Rom). Rinus Michels schickte folgende Mannschaft für die Niederlande auf den Rasen des Volksparkstadions: Hans van Breukelen, Berry van Aerle, Ronald Koeman, Frank Rijkaard, Adrie van Tiggelen, Gerald Vanenburg, Jan Wouters, Erwin Koeman, Arnold Muhren, Ruud Gullit und Marco van Basten. Marco van Basten wurde am Ende des Jahres 1988 für seinen Leistungen zum Fußballer des Jahres 1988 gewählt. |