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 | Bühne auf dem Spielbudenplatz |
Spielbudenplatz
Um 1795 entstand vor dem Millerntor, einem der Hamburger Stadttore, ein neuartiges Vergnügungsviertel. In Holzbuden ließen sich Gaukler, Artisten und Zauberer nieder, um am Wochenende das Volk mit ihren Darbietungen zu erfreuen.
Da es zu der Zeit noch eine Torsperre gab, weil der Spielbudenplatz noch nicht zur Stadt Hamburg gehörte, wurde das Tor bei Dunkelheit geschlossen. Erst im Jahr 1860 wurde die Torsperre aufgehoben. 1894 wurde St. Pauli dann ein Hamburger Stadtteil.
Um das Jahr 1840 herum wurden die hölzernen Buden durch feste Häuser ersetzt, da die Brandgefahr zu groß wurde. Einige Unternehmen aus der damaligen Zeit existieren bis zum heutigen Tag. Das älteste Theater Hamburgs, das St.Pauli Theater, wurde zu der Zeit unter dem Namen Urania Theater gegründet. Auch das Operettenhaus gab es schon, erst als Circus Gymnastikus, später als Zentral Halle.
Gottfried Clas Carl Hagenbeck präsentierte lebende Seehunde in Holzbottichen in seiner Menagerie und legte damit 1848 den Grundstein für den späteren Tierpark. 1879 wurde das Wachsfigurenkabinett „Panoptikum“ gegründet. Und um 1900 herum kam eines der ersten deutschen Kinos auf den Spielbudenplatz, nämlich „Knopfs Lichtspielhaus“.
Der Spielbudenplatz entwickelte sich zu einem Zentrum der Unterhaltung.
Während des zweiten Weltkrieges entstand unter dem Spielbudenplatz ein zweigeschossiger Tiefbunker für ca. 5000 Menschen. In Bombennächten sollen sich jedoch bis zu 20.000 Menschen dort aufgehalten haben. Die Anlage wurde schon zu Bauzeiten als Tiefgarage angelegt. In der Nachkriegszeit fand ein entsprechender Ausbau für etwa 430 Personenwagen statt. Die Gebäude rund um den Spielbudenplatz wurden im zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört.
Nach dem Wiederaufbau eröffnete das Operettenhaus als Musical Theater mit dem Stück „Cats“. Das Schmidt Theater wurde gegründet, später das Schmidts Tivoli und der Quatsch Comedy Club. Ende der sechziger Jahre wurden, in Anlehnung an die traditionellen Holzbuden, modernistische Glaspavillons errichtet. Die machten das Treiben auf dem Platz jedoch unübersichtlich und „schmuddelig“ und wurden deshalb Mitte der 90er Jahre wieder abgerissen. Seitdem dachte man über eine sinnvolle Umgestaltung des Platzes nach.
Im Dezember 2004 gab es einen Internationalen Architekturwettbewerb, an dem nahezu 300 Architekten, Künstler und Designer teilnahmen.
Der drittplatzierte Entwurf des Landschaftsarchitektur-Büros Lützow 7 wurde schließlich umgesetzt und kostete rund 9,7 Millionen Euro.
Entstanden sind zwei gegenüber liegende, bewegliche Bühnen, auf denen regelmäßig Veranstaltungen stattfinden. Im Jahr 2006 wurde der neu gestaltete Spielbudenplatz feierlich an die Betreibergesellschaft übergeben.
Anfahrt S1 und S3 Haltestelle Reeperbahn
U3 Haltestelle St. Pauli
Schnellbusse 36 und 37 Haltestelle Davidwache
Tags Bühne Kiez Veranstaltung Reeperbahn Platz Tradition Veranstaltungsort Vergnügen
Fotos zu Spielbudenplatz
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