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St. Georg - Geld oder Leben?
Um 1200 herum entstand vor den Toren Hamburgs im heutigen St. Georg das St.-Georgs-Hospital für Lepra-Kranke. Daher hat St. Georg seinen Namen. Die Kranken sollten isoliert werden und durften die nahe gelegene Stadt nicht betreten. Erst als in St. Pauli im Jahr 1606 ein Pesthaus errichtet wurde, wandelte man das St.-Georgs-Hospital in ein Haus für zumeist arme Frauen um. Dieses "Haus der Armen" bestand bis zum Jahr 1951. Jahrhundertelang gab es in St. Georg hauptsächlich Weiden, Gärten und Ställe. 1554 wurde hier allerdings auch der "Hamburger Galgen" eingerichtet. Und zehn Jahre später legte man vor dem Steintor einen Pestfriedhof an. Dazu kam eine Müllhalde und eine Pulvermühle.
Als St. Georg größer wurde...
In den Jahren 1679 bis 1682 bezog man den heutigen Stadtteil in die Befestigung Hamburgs mit ein. Das "Neue Werk" wurde gebaut, welches später (1821-1823) zum Allgemeinen Krankenhaus St. Georg wurde. Nachdem St. Georg 1830 den Status einer Vorstadt bekommen hatte und es 1868 endgültig nach Hamburg eingegliedert wurde, nahm auch die Bevölkerungsdichte rasant zu. Entsprechend zog die Bebauung mit. Am Hansaplatz wurden Etagenhäuser gebaut, die bis heute zu den architektonisch schönsten Häusern im Stadtteil gehören. Der Hauptbahnhof wurde im Jahr 1906 eröffnet und im selben Zuge siedelten sich Hotels (wie das "Atlantic" oder der "Reichshof") an. Kneipen, Theater, Varietés und auch die Prostitution, mit der das Viertel bis heute zu kämpfen hat, hielt Einzug.
Krieg und Kultur
St. Georg, mit seiner gründerzeitlichen Bebauung, wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Glücklicherweise gab es, entgegen ersten drastischen Umgestaltungsplänen, in den 1970er Jahren eine behutsame Sanierung. Kulturell gesehen ist St. Georg ganz vorn mit dabei. Das "Deutsche Schauspielhaus", in dem Gustaf Gründgens einst Theatergeschichte schrieb, bietet bis heute hochwertige Schauspielkunst. Das "Museum für Kunst und Gewerbe" ist mit über 200.000 Besuchern im Jahr eines der beliebtesten staatlichen Museen in Hamburg. Das "Haus für Kunst & Handwerk" in der "Koppel 66" unterhält enge Beziehungen zum Museum und vereint 13 Werkstätten mit unterschiedlichen Arbeitsgebieten unter einem Dach. Dort gibt es auch das "Café Koppel", eine Oase der Ruhe mit eigenem Kulturprogramm und selbst gemachtem Kuchen.
Geteiltes St. Georg
Rund 500 politische, soziale, gemeinnützige, kirchliche oder gewerkschaftliche Einrichtungen und Initiativen tummeln sich in St. Georg - auf so eine Dichte wird man in einem anderen Stadtteil kaum kommen. An der Spitze steht dabei der "Kulturladen St. Georg" (Lange Reihe 111) und die "Ausländerinitiative St. Georg e.V." (Lange Reihe 30-32). Aber auch eine Reihe von Hilfeeinrichtungen für Drogenabhängige und Prostituierte sowie für obdachlose und vernachlässigte Kinder gibt es hier. Denn während sich entlang des ehemaligen Autostrichs "Lange Reihe" heute eine hippe Schwulen-Szene etabliert hat und reiche Yuppies dort ihre Eigentumswohnungen beziehen, bleiben Steindamm und Hansaplatz Anlaufstellen für Drogenkriminalität und Prostitution. Außerdem wohnen auf der "Problemseite" des Viertels auch viele Muslime. Allein 15 muslimische Gebetshäuser haben sich hier niedergelassen, der Ausländeranteil im gesamten Stadtteil beträgt ungefähr 40 Prozent.
Spaß-Meile und Einkaufsstraße
Die Lange Reihe bietet eine Menge "Buntes": Ein Kräuterladen (Lange Reihe 97) gesellt sich zu einem Musikkeller (Lange Reihe 94), ein Laden für fast alles namens "Lagerhaus" (Lange Reihe 27) liegt auf dem Weg zum Geburtshaus von Hans Albers (Lange Reihe 71) und schwule Läden ("Männerschwarm", Lange Reihe 102 sowie "Bruno's", Lange Reihe/Danziger Str. 70) verkaufen Bücher, Filme und Dildos. Natürlich kann man hier auch lecker essen gehen und ausgiebig Kaffee trinken, wie zum Beispiel im "Café Gnosa" (Lange Reihe 93), im "Cox" (Lange Reihe 68), im "Café Grüneberg" (Lange Reihe 86) oder in der "Turnhalle" (Lange Reihe 107).
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Der Hansaplatz muss leben Initiative zur Belebung des Hansaplatz in St. Georg. Die Initiatoren setzen sich dafür ein, dass der Platz wieder Lebensmittelpunkt für alle Anwohner in St. Georg ... Bremer Reihe 23, 20099 Hamburg St. Georg Tags: Platz Hansaplatz
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