
Ein pensionierter Tunnelbohrkopf schaffte nach seinem Dienstende direkt in das Herz vieler Hamburger. Trude (Tief runter unter die Elbe) bohrte zwischen 1997 und 2000 die vierte Elbtunnelröhre. Seitdem kann man den beeindruckenden Bohrkopf auf dem Gelände des Museums der Arbeit in Barmbek besichtigen. Sogar bei benachbartes Restaurant bekam den Namen von Hamburgs bekanntester Bohrmaschine. Nun kommt ein weiterer Tunnelbohrer in die Stadt. Unter der Innenstadt soll eine 2,8 km lange U-Bahnstrecke zur Hafencity gebohrt werden. Den dafür nötigen Tunnelbohrer entwickelte die Firma Herrenknecht in Schwanau. Herrenknecht fertigte auch bereits Trude an. Im Juni wird mit den Bohrarbeiten in der Hafencity begonnen. 10 Meter soll die Maschine dann am Tag zurücklegen. Nach 40 Wochen wird der Tunnelbohrer dann sein Ziel am Jungfernstieg erreichen. Der Bohrkopf wird dann herausgehoben. Die Maschine wird durch die neue Röhre zurückgezogen. Im Juni 2009 beginnt dann die zweite Fahrt des Bohrers in Richtung Jungfernstieg, die im Frühjahr 2010 beendet sein wird.  Der Aushub wird über die Hafencity entsorgt. 190.000 Kubickmeter Erdreich werden nach den Bohrarbeiten zu entsorgen sein. Das Schneidrad wird von Elektromotoren angetrieben. Rollmeißeln, Schälmesser und Räumer bauen dann das Erdreich ab. Über eine bis zu 4 Kilometer lange Förderleitung wird der Abraum zurück zur Baustelle in der Hafencity befördert. Die Tunnelbohrmaschine für die U4 ist 74 Meter lang und 650 Tonnen schwer. Verglichen mit den 2000 Tonnen von Trude ist der neue Bohrer eher ein Leichtgewicht. Das Schneidrad misst 6,57 m im Durchmesser (Trude 14,20 m). |