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Veddel – Großsiedlung mit Charakter
Schon im Mittelalter gab es auf einigen Elbinseln Viehzucht, denn der Marschboden war sehr fruchtbar. Die dort gelegenen Gehöfte betrieben Milchwirtschaft. Diese kleinen Elbinseln waren bis zum 14. Jahrhundert ein Teil der großen Insel Gorieswerder, die wiederum dem schauenburgischen Grafen von Holstein gehörte. Im Jahr 1307 wurde der Ritter Johannes de Vedhele namentlich genannt, was die mittelalterliche Besiedlung belegt.
Einige Jahrhunderte später (im Jahr 1643) übernahmen die Könige von Dänemark das Gebiet der ausgestorbenen Schauenburger. Sie siedelten Handwerk und Gewerbe auf den Inseln an, denn die Stadt Hamburg war nicht weit. 1768 allerdings kam ein großer Teil der Elbinseln in hamburgischen Besitz (Gottorper Vergleich). Die Landherrenschaft Bill- und Ochsenwerder übernahmen die Verwaltung, die Vogtei der Elbinseln bildeten seit 1848 einen eigenen Wahlbezirk. Im Jahr 1894 wurde dann der Stadtteil Veddel geboren, in den man die Inseln Kleine Veddel, Peute und einen Teil der Kaltehofe integriert hat.
Die Eisenbahn bringt den Wandel
Im Jahr 1872 wurde eine Eisenbahnbrücke eröffnet und in den darauf folgenden Jahren ein Freihafenkonzept entwickelt. Die Große Veddel bezog man ins Freihafengebiet mit ein, die Peute entwickelte sich durch den Bau von Straßen, Kanälen, Brücken und der Müggenburger Schleuse zu einem Industriegebiet. Mit der Industrialisierung verschwanden auch die großen Hofgebäude der Pachtgüter, stattdessen entstanden Arbeitshäuser durch die „Gemeinnützige Baugesellschaft“. Doch die wenigen Wohnungen reichten schon bald nicht mehr aus.
Die Masse der Hafenarbeiter zog in Mietshäuser, die nördlich der „Sloman-Siedlung“ gebaut wurden. 1926/27 entstand dann die Großsiedlung Veddel, ein geschlossenes Wohnquartier unter der Leitung von Schumacher. Den Mittelpunkt bildet eine, als kulturelles Zentrum entworfene Schule. Die Siedlung steht unter Milieuschutz.
Historische Bauwerke
Beeindruckend waren auf jeden Fall die Norderelbbrücken (Eisenbahnbrücke von 1872 und Neue Elbbrücke von 1884-87). Ihre Brückenportale bildeten als Tore zum Süden ein Wahrzeichen Hamburgs. 1956 wurden sie bedauerlicherweise abgerissen. Schuppen aus der Erschließungszeit der Peute stehen heute noch am Neuhäuser Damm. Als Industriedenkmäler erinnern sie an den industriellen Wandel des Gebiets.
Heute ist Veddel zu einer Verkehrsinsel avanciert. Im Osten die Autobahn, im Westen die Gleise – das produziert eine Menge Lärm und Hektik. Das Gute ist: Veddel liegt zentral. Zum Hauptbahnhof sind es nur zwei Stationen ...
International!
35 Nationen leben auf der Veddel, nirgendwo in Hamburg findet man so viele Menschen unterschiedlicher Herkunft. Den größten ausländischen Anteil bilden die Türken. Die Einkommen sind größtenteils niedrig und es gibt viele Arbeitslose. Trotzdem ist die Kriminalität hier relativ gering. Natürlich gibt es einige Organisationen, die sich um die alltäglichen Probleme der Veddeler kümmern. Da gibt es „Veddel aktiv“ mit Spielgruppen und Angeboten, die Gemeinde der ev.-luth. Immanuelkirche, den Schulbau mit der Bücherhalle, ein Sporthaus und einen türkischen Sportverein.
Eckdaten von Veddel:
Einwohner: 4693 Fläche: 4,365 Quadratkilometer Bezirk: Hamburg-Mitte
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